Er war einer der großen Vertreter der leichten Muse, die in vielfältiger Form in der ausgehenden Donaumonarchie auch und gerade von Militärkapellmeistern gepflegt wurde: Julius Fučík (1872-1916). Seine Laufbahn verlief wie in einem „k.u.k. Bilderbuch“: Ausbildung am Konservatorium Prag, Wehrdienst in einer Regimentsmusik unter berühmten Kapellmeistern (J.F. Wagner und K. Komzák II). Anschließend lange Jahre Regimentskapellmeister im IR 86 in Sarajevo und Budapest. Dort feierte er allergrößte Triumphe. Schließlich das militärische Finale beim IR 92 in Theresienstadt in der Nähe von Prag. Mitte 1913 Ende seines Militärdienstes. In Berlin verbrachte er die wenigen Jahre seines restlichen Lebens.
Etliche Kompositionen Fučíks verraten, dass er nicht unbedingt ein Kind von Traurigkeit gewesen sein musste und so erinnert auch sein elegant-beschwingter Marsch mit dem Titel „Heurigenbrüder“, der 1907 als Manuskript in Prag entstand, an den jungen Wein, der in vielen Regionen der Donaumonarchie angebaut und in unzähligen Liedern besungen wurde.