EINFÜHRUNG IN DIE KOMPOSITION VON FRIEDRICH EICHBERGER
Der Marsch "Anno neun" von Friedrich Eichberger ist dem Gedenken
des Tiroler Freiheitskampfes 1809 gewidmet. In der Einleitung erklingen in den Basshörnern einige Takte des Kaiserliedes - das Bekenntnis der Tiroler zu Österreich.
"Jetz' wöll ma' gen in' Franzosn z'gegn gehn", das alte Spingeser Schlachtlied, ist der Gesang der Männer, die in den Kampf ziehen. Er wird von den Flügelhörnern und Trompeten angestimmt und frei
weitergeführt, während die Holzbläser den Chor der Tiroler Frauen und Kinder bilden, die die ausziehenden Krieger mit Segenswünschen begleiten.
Die Bassmelodie im zweiten Teil stellt den Mut und die Entschlossenheit der Kämpfer dar, aber auch den Ernst der Zeit; sie findet
wieder ihr Echo in den Holzbläsern. In der Weiterführung klingt wieder das Spingeserlied auf, wobei einzelne rhythmisch markante Stellen (sforzati) den Kampf andeuten.
Das Trio erzählt vom tragischen Schicksal Andreas Hofers. Die Volksweise "Ach Himmel, es ist verspielt", wird von den Tenor- und Basshörnern angestimmt und von der Fanfare einer Solotrompete umrahmt. Dazu deutet der Rhythmus der Bässe und des Schlagwerks den Gang zur Hinrichtung an. Im zweiten Teil des Trios erhebt sich die
Andreas Hofer-Melodie bereichert von den Nebenstimmen der Holzbläser
Trompeten und Hörner zu einem triumphalen Abschluss: Der Tiroler Freiheitskampf ist in die Geschichte eingegangen.