Die große Opern- und Konzertouvertüre als eigenständige Komposition hat seit dem 19. Jahrhundert nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt und ist auch bei Blasorchestern sehr beliebt. Viele dieser Ouvertüren stoßen jedoch an die Leistungsgrenzen mancher Kapellen. Deswegen ist es für den Komponisten Alfred Bösendorfer wichtig, bläsergerechte Ouvertüren für amateure zu schreiben, die sich an klassischen Vorbildern orientieren und ihren Geist widerspiegeln.
„L’Ora della verità“ (Die Stunde der Wahrheit) ist ein solches Werk in klassischer Manier der Opera buffa (komische Oper). Sie beginnt mit einer getragenen Einleitung, gefolgt von einem gefühlvollen Teil mit langen, ausdrucksvollen Phrasen. Daran schließt nach einer kurzen Überleitung ein energetischer Teil mit typischen "Opernklängen" an. Feierlich geht die „L’ Ora della verita“ zu Ende.