Der Begriff „Sokol“ steht für eine im Jahr 1862 in Prag entstandene Turnerbewegung. Das Wort kommt aus dem Tschechischen und bedeutet übersetzt „Falke“. Dem Falken werden in der slawischen Mythologie vor allem die Eigenschaften Mut und Stolz zugeschrieben. Daher ist die primär auf körperliche Ertüchtigung abzielende „Sokol-Bewegung“ auch stark patriotisch veranlagt. Das nationale Gemeinschaftserlebnis der in vielen slawischen Ländern verbreiteten Institution wurde in besonderem Maße durch die Pflege der heimischen Folklore geprägt.
Der Komponist und Dirigent František Kmoch (1848-1912) gründete im Jahr 1871 eine dem Turnerbund zugehörige Sokol-Blaskapelle in Kolín. Das Orchester konnte auf ein sehr umfangreiches Repertoire verweisen, allerdings waren Kmochs eigene Kompositionen am erfolgreichsten. Vor allem seine volkstümlichen Liedermärsche erzielten große Popularität. Das TRIO dieser Märsche entlehnte Kmoch meist unverändert einem bestehenden Volkslied, bei verschiedenen Liedern änderte er jedoch den Rhythmus. Bei anderen wurde das TRIO in der Art eines Volkslieds neu komponiert. Zu letzteren zählen Werke wie „Bei der Mühle“ (tschechisch „Pode mlejnem“) aus dem Jahre 1908, der Marsch „Musik, Musik“ (tschechisch „Muziky, muziky“) oder die Komposition „Falkenflug“ (tschechisch „Sokolský pochod“).