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April - RUNDEL-PR 04.2021

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THE WELLERMAN COMES – ein Walfängerlied in den Charts


Ebenso ein „Revival“ widerfuhr im Lockdown dem neuseeländischen Walfängerlied The Wellerman Comes, das seinen Ursprung vor mehr als 150 Jahren hat. 2020/2021 verbreiteten sich die Versionen der A-Cappella-Folkband The Longest Johns und des britischen Folksängers Nathan Evans in Windeseile in den sozialen Medien. Facebook, Instagram und TikTok waren voller Posts und sogar in die internationalen Charts schaffte es das traditionelle Shanty. Man kann sogar sagen, dass ein regelrechter Hype um die eingängige Melodie entstand. Shantys (engl. chant - Gesang) sind häufig vom Prinzip des Wechselgesangs geprägt. Ein Solo-Shantyman singt die Verse und die Matrosen antworten chorisch mit dem Refrain. Häufig vertreiben sich die Seeleute mit solchen Liedern die Zeit während oft langer Seetage an Bord.

Aber wer ist eigentlich  dieser Wellerman? So bezeichnete man Versorgungsschiffe, die unter der Flagge der Gebrüder Weller auf den Meeren um Neuseeland fuhren und die Walfänger auf See mit diversen Genussmitteln versorgten – z. B., wie im Liedtext beschrieben, mit Zucker, Tee  und Rum. Was aber hat der Inhalt des Liedes mit uns bzw. Corona zu tun? Es geht hier um die situationsbezogene Stimmung der meist jungen Seeleute: Isolation, eingeschränkte soziale Kontakte, Einsamkeit, Hoffnung und Sehnsucht - es ist also durchaus eine Schnittmenge mit dem Leben der Matrosen und uns während der Corona-Zeit erkennbar.

Das Lied hat Ohrwurmcharakter. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Lars Ericsen sich an ein Arrangement für Blasorchester gemacht hat. Das unterhaltsame Werk der Mittelstufe ist nach dem gestalterischen Muster von Call & Response orchestriert. So starten nach einer kurzen Einleitung die Posaunen in den Song und werden vom gleichmäßigen Stampfen der Füße ihrer Mitspieler begleitet. Im Refrain werden sie von Hörnern, Tenorhörnern und Tuben unterstützt, wobei je nach Besetzung des Ensembles Stichnoten im gesamten Arrangement notiert sind, die die Möglichkeit schaffen, fehlende Stimmen zu ersetzen. So variiert das Strophenlied im weiteren Verlauf klanglich durch einzelne in den Vordergrund tretende Register. Dynamische Effekte und detaillierte Artikulationen sorgen zusätzlich für ein geschlossen klingendes Ganzes. Zwischenrufe und ein Abschnitt, in dem das Orchester zum Shanty-Chor wird, lehnen sich authentisch an das Original an und animieren sicherlich auch den einen oder anderen Seemann im Publikum die bekannte Melodie zu intonieren. Zum Ende hin verweben sich Melodie, Harmonie, Neben- und Oberstimmen, um die Bearbeitung zu ihrem abschließenden Höhepunkt zu führen.

Neben der Ausgabe für Blasorchester hält der Verlag auch Editionen für Holzbläser-, Blechbläser- und gemischtes Ensemble bereit.

The Wellerman Comes

The Wellerman Comes

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The Wellerman Comes

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