In der Generation nach Ludwig Güttler gibt es in Deutschland nur wenige Trompeter mit internationalem Renommee. Zu den profiliertesten der jüngeren Generation gehört zweifellos Falk Maertens. Längst hat der hochbegabte Musiker aus dem Emsland in der halben Welt konzertiert. Er bereiste Europa von Skandinavien bis Italien, trat in mehreren Staaten der einstigen Sowjetunion auf, empfahl sich in Israel und Amerika. Das Talent des 1972 in Meppen geborenen Trompeters zeigte sich früh: Bereits mit 14 Jahren durfte er als Jungstudent die Detmolder Musikhochschule besuchen, wo ihm Prof. Max Sommerhalder ein hochgeschätzter Lehrer wurde – ein Verhältnis, das sich fortsetzte, als der frischgebackene Abiturient 1992 mit dem Vollstudium begann. Parallel belegte er ein Gaststudium bei Bo Nilsson in Schweden. Meisterkurse, u.a. bei Pierre Thibaud und Maurice André, gaben Maertens, der heute selbst im In- und Ausland bei sogenannten „Brass Weeks“ unterrichtet, den letzten Schliff.
Zu dieser Zeit stellten sich die ersten Erfolge ein. Bereits 1986 ins Bundesjugendorchester berufen, gewann Maertens drei Jahre hintereinander erste Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“: 1989 und 1991 in der Sparte „Trompete solo“, 1990 in der Wertung „Bläserkammermusik“. Von 1990 bis 1994 erhielt er ein Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung. Nachdem er 1994 den 1. Preis beim Internationalen Trompetenwettbewerb in Columbus (USA) gegen starke Konkurrenz errungen hatte, ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Schon ein Jahr später engagierte ihn das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) als Solotrompeter. Da Maertens gern kammermusikalisch aktiv ist, band er sich überdies als festes Mitglied an das Deutsche Blechbläser Quintett und die Brasserie Berlin; auch gastierte er mehrfach bei German Brass.
Die zweite entscheidende Station auf seinem Erfolgskurs sollte New York werden. Fast gleichzeitig gelang ihm der Sprung auf die wichtigsten Konzertpodien beider Metropolen. So trat er gemeinsam mit dem finnischen Klavier-Star Olli Mustonen und den DSO-Kollegen unter Vladimir Ashkenazy am 26./27. Oktober 1997 erstmals als Solist in der Berliner Philharmonie auf, um schon einen Monat später, am 20. November, mit den selben Partnern auf einer Amerika-Tournee die weltberühmte New Yorker Carnegie Hall zu erobern. Dieses Doppel-Debüt in zwei der wichtigsten Musikzentren der Welt war für Maertens zweifellos der musikalische Ritterschlag. Seit 2002 ist Falk Maertens außerdem Solotrompeter des „Mahler-Chamber-Orchestra“ unter Claudio Abbado und Daniel Harding.
