Hans Hartwig im Alter von 95 Jahren verstorben
Kapellmeister und Komponist Hans Hartwig ist am Montag, den 25. Juni 2012 , vier Monate nach seinem 95. Geburtstag, in Ulm verstorben.
Am 24. Februar 1917 wurde Hans Hartwig in Neisse (Oberschlesien) geboren. Nach dem Militärdienst beim Musikkorps des IR 14 studierte er Dirigieren in Berlin und verdiente sich sein Geld als Musiker. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er wieder als Militärmusiker eingezogen, kam später an die Westfront und wurde 1944 verletzt. Nach der Rückkehr aus englischer Gefangenschaft war er als Theaterkapellmeister in Karlsruhe tätig, später als Geiger im großen Tanzorchester des SWR. Parallel dazu und auch im Lauf der folgenden Jahre dirigierte Hans Hartwig verschiedene Orchester und Kapellen. Als Musikdirektor arbeitete er zunächst 12 Jahre lang in Gengenbach/Schwarzwald und darauf folgend weitere 13 Jahre in Weingarten bis zu seinem Ruhestand 1979.
In seiner Tätigkeit als Komponist schrieb Hans Hartwig zwischen 1936 und 1979 mehr als 200 Kompositionen und Arrangements. Er zählt zu der Generation deutscher Komponisten, die das Blasmusikwesen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg prägten und zu dessen Wiederbelebung und Weiterentwicklung beitrugen. Seine praxisorientierten und musikalisch wertvollen Kompositionen boten ideale Literatur für die vielen kleineren und sich neu bildenden Kapellen. Daher wurde seine Musik oft und gerne bei Konzerten und Wertungsspielen aufgeführt. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Originalwerke wie „Hans im Glück“, „Promenadenkonzert“ und „Der Puppenspieler“.