Bauernfehde - MVSR1506 | Partitions

Inhalt:
Einleitung - Das Lied des Bundschuh - Eröffnung zum Tanz - Spielmannslied - Minnelied - Truchsess-Lied - Volkstanz - Bauernlied - FInale

Die Ouvertüre BAUERNFEHDE ist der Auftakt zur komponierten Bühnenmusik des von Hans Kehrer geschriebenen Schauspiels "Anno 1525, Bauernkrieg im Allgäu", das im Raus des damaligen historieschen Geschehens 1986 in Altusried bei Kempten uraufgeführt wurde. Wer hier Musik aus der Zeit der Mehrstimmigkeit und des Minnelieds von moderner Rhythmik und Stilistik unterlegt und aufbereitet erwartet, wird enttäuscht sein. Doch eine Rückblende in die Geschichte der Bauernkriege verbietet ein modernes Arrangement der Musik jener Zeit von selbst. In dieser Ouvertüre finden sich die markantesten Themen aus dem dramatischen Dreiakter. Die Kontraste zwischen den "Herrschenden" und den "Dienenden" werden auch in dieser Musik deutlich. Lyrik und Motorik wechseln sich ab. Die angegebenen Tempi sind bis auf vertretbare Abweichungen verbindlich und lassen die einzelnen Themen musikalisch widerspiegeln, das auf der Bühne durch Wort und Bild dargestellt wird.

Die Ouvertüre "Bauernfehde" entstammt der Bühnenmusik zu dem Schauspiel "Anno 1525, Bauernkrieg im Allgäu" und entstand als Auftragsarbeit der Gemeinde Altusried für die Freilichtspiele 1986. In denüber 100 Jahren ihres Bestehend haben die Allgäuer Freilichtspiele Altusried immer Stücke gespielt, deren Handlung sich um Freiheitshelden rankte: Wilhelm Tell, Götz von Berlichingen, Andreas Hofer. In diesem Jahr wagte sich die Spielgemeinschaft an einen neuen Stoff: Die eigene Geschichte, der Aufstand der geknechteten Bauern, wurde von dem Bühnenautor Hans Kehrer in ein für die Altusrieder Naturbühne maßgeschneidertes Volksschauspiel umgesetzt. Der Altusrieder Regisseur Hanns Schuschnig hat den "Bauernkrieg" beeindruckend auf die Bühne gebracht. "Was das Auge trifft, trifft den Menschen". In diesem Sinne setzte Schuschnig das geschriebene Wort in sichtbare, erlebte Handlung um: Geschichte wurde lebendige Gegenwart. Es war schon immer ein Merkmal der Altusrieder Freilichtspiele, dass dramatische Stücke mit Musik untermalt, mit Chören durchwoben waren. Das sollte auch diesmal so sein. Mit der musikalischen Ausgestaltung des Stückes beauftragte die Marktgemeinde den in Leutkirch geborenen Richard Zettler, Professor an der staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart. Zu seiner Bühnenmusik zum Bauernkrieg sagte Zettler: "Obwohl ich als Allgäuer eine direkte Beziehung zum geschichtlichen Text habe, war die mir gestellte Aufgabe zwar reizvoll, aber auch schwer, denn um das Jahr 1525 begann ja die Mehrstimmigkeit mit klaren, harmonischen Sätzen, das Instrumentarium allerdings war noch recht einseitig. Mir stand das Experiment bevor, Musik der damaligen Zeit möglichst stilecht auf ein Blasorchester zu übertragen. Ob mir die Aufgabe gelungen ist, wir das Publikum und die Fachkritik entscheiden".

Das Publikum hat inzwischen entschieden: Die Musik wurde von zehntausenden Zuschauern ebenso begeistert aufgenommen wie Stück und Aufführung.

BDMV-Selbstwahlliste "Literaturempfehlungen für Wertungsspiele"