„Prager Burg“ (Okolo Vyšehradu) ist ein Marsch, der unverkennbare Elemente der böhmischen Folklore aufweist. Er zeichnet sich aus durch eine klare Melodielinie und farbenreichen Figuren der Holzbläser. Der Marsch ist so gesehen ein ideales Beispiel für den musikalischen Geist, den auch Zeitgenossen von František Kovářík, wie z.B. František Kmoch geprägt haben.
František Kovářík wurde am 26. Juni 1858 in Czelakowitz in der Nähe von Prag geboren. In der Musik des Ungarischen Infanterie-Regiments Michael Großfürst von Russland Nr. 26 spielte er Geige und Klarinette unter Militärkapellmeister Karl Czerný. 1885 zog Kovářík nach Prag, wo er die Leitung der Kapelle des k.k. privilegierten bürgerlichen Scharfschützen-Korps übernahm und später die Leitung der Kapelle des k.k. privilegierten bürgerlichen Grenadier-Korps. Kovářík, der sehr großen Wert auf Disziplin und Ordnung legte, gelang es, die Kapelle auf ein sehr hohes Niveau zu führen. Er war ein großer Fürsprecher der tschechischen Musiker und machte seine Kompositionen auch den dörflichen Kapellen zu einem niedrigen Preis zugänglich.