Video: A Prayer for Higashi Nihon | Mediathek

Dieses Werk ist in gewisser Weise in sich sehr unterschiedlich: Am Anfang sehr traurig, dann mit etwas 'Tageslicht' in der Mitte, bevor die 'dunklen Wolken' am Ende wiederkommen.

Es ist eine Sache, über eine Tragödie zu lesen oder hinterher Bilder von der Zerstörung zu sehen; es ist jedoch eine völlig andere Sache, etwas so schreckliches wie einen Tsunami zu beobachten, während er sein Unheil anrichtet. In meiner Karriere war ich über 35mal in Japan und ich weiß, wie gut sich die Japaner auf Erdbeben und Tsunamis vorbereiten. Doch dieses Mal war alles anders: Diese Wellen waren so riesig, dass sie alles niederrissen, was in ihrem Weg war. Ich verfolgte die TV-Live-Berichterstattung mit Tränen in den Augen. Es war unbeschreiblich traurig zu sehen, wie ein so ein tragisches Ereignis einen meiner Lieblingsorte auf dieser Welt heimsuchte. Doch wenn die Natur ihre Macht zeigt, haben wir Menschen keinerlei Kontrolle mehr.
Als ich "A Prayer for Higashi Nihon" komponierte, habe ich ganz bewusst nicht versucht, das Unglück musikalisch darzustellen. Das wäre meiner Meinung nach geschmacklos gewesen. Abgesehen davon ist es unmöglich, etwas so Schreckliches auszudrücken. Stattdessen entschied ich mich für eine Threnodie (Totenklage), ein musikalisches Gebet für all die Opfer dieser Katastrophe, von denen viele niemals gefunden wurden. Die Bilder dieses Tsunamis werde ich mein Leben lang nicht vergessen können. (James Barnes)