Herman Koenig | Komponisten

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Herman Koenig
Herman Koenig

Geboren
1820

Gestorben
1870 (?)

Info

Wir wissen aus der Geschichte der britischen Militärmusik, dass England im 19. Jahrhundert für deutsche Musiker offenbar von großer Anziehungskraft war. Dies gilt auch für Herman Koenig, der ebenfalls in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach England kam, wo er als Solist auf dem Kornett hervortrat und auch durch Aktivitäten auf dem Gebiet des Instrumentenbaus berühmt wurde. Schließlich ist er auch als Komponist bekannt geworden.

Koenig spielte 1840 und wohl auch in den Jahren danach im Drury-Lane-Orchester in London. Später arbeitete er mit dem Instrumentenhändler Pask zusammen; ihre Firma hieß Pask & Koenig. Obgleich er die meiste Zeit seines Lebens in Europa verbrachte, lebte er auch einige Zeit in den Vereinigten Staaten von Amerika, denn 1853 folgte er dem damals bekannten französischen Komponisten und Dirigenten Louis Jullien nach Amerika. Dieser hatte 27 Musiker persönlich ausgewählt, mit denen er nach Amerika ging, um ein Orchester zu formieren; in New York traten dann zum „europäischen Kern“ weitere 100 amerikanische Musiker hinzu. Herman Koenig ist zusammen mit Jullien 1854 wieder nach Europa zurückgereist.
Für die folgenden Jahre kennen wir nur Tätigkeiten von Koenig auf dem Gebiet des Instrumentenbaus. So hat er 1855 für den französischen Instrumentenbauer Antoine Courtois das König-Horn in F und zwischen 1856 und 1858 zwei verschiedene Kornett-Modelle gleichfalls für Courtois entwickelt.
Fachleute preisen noch heute in verschiedenen Veröffentlichungen die Fähigkeiten von Herman Koenig als Kornett-Vituosen. Koenig selbst sei der Meinung gewesen, dass das Kornett sich mit der menschlichen Stimme messen könne, wenn „es gekonnt gespielt und entsprechend behandelt würde“.

Von den relativ wenigen Kompositionen, die uns Herman Koenig hinterlassen hat, ist sein „Posthorn-Galopp“ die bekannteste geblieben, denn er wird noch heute zu den verschiedensten Anlässen gespielt. Herman Koenig war im Jahre 1844 selbst der Solist des Galopps bei der Uraufführung anlässlich eines Winter-Promenadenkonzerts im Covent Garden. Bemerkenswert ist seine Haltung zum Posthorn im Allgemeinen: er zog den Klang des deutschen Posthorns eindeutig vor, riet jedoch seinen Studenten, auf dem kleineren englischen Posthorn zu üben, da dies die Anpassungsfähigkeit des Ansatzes sowie die technische Beweglichkeit erhöhen würde.