Obwohl der deutsche Komponist Engelbert Humperdinck eine umfangreiche Werksammlung hinerließ, verdankt er seine Berühmtheit nur einem einzigen Werk: der Märchenoper "Hänsel und Gretel" (1893) nach dem Libretto seiner Schwester. Engelbert Humperdinck verwendete als Grundlage dieses Werkes teilweise Volkslieder, wodurch die Oper sehr zugänglich wird. Das Hauptthema der Ouvertüre basiert auf dem bekannten Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" aus dem 15. Jahrhundert. Dieses Thema kehrt im zweiten Akt im Duett "Abendsegen" wieder, wo Hänsel und Gretel ihr Abendgebet singen. Das Duett nimmt daher eine zentrale Funktion innerhalb der Oper ein. Noch bevor Engelbert Humperdinck seine Märchenoper vollendete, hatten schon viele berühmte Dirigenten und Opernhäuser Interesse an einer Aufführung bekundet. Die Premiere in Weimar am 23. Dezember 1893 fand unter der Direktion von keinem geringeren als Richard Strauss statt. Darauf folgte eine triumphale Tour durch ganz Deutschland und durch viele internationale Opernhäuser. "Hänsel und Gretel" gilt auch heute noch als eine der berühmtesten deutschen Opern, die traditionell in der Zeit um Weihnachten aufgeführt wird. Robert van Beringen arrangierte das Duett "Abendsegen" für Blasorchester. Die langen, fließenden Melodielinien machen das Werk auch zu einer außergewöhnlichen guten Tonstudie, in der vor allem das Legatospiel geübt werden kann.