
Blasorchester
Einzug der Olympischen Meisterringer
Entry of the Olympic Wrestlers / Entreé des Lutteurs aux Arénes
Marsch / March / Marche op. 274
Info
Die Abordnung der Regimentsmusik des Böhmischen Infanterieregiments von Hortstein Nr. 92 nach Berlin zum „Ball der Österreicher“ im Februar 1912 eröffnete Fucík neue Perspektiven, denn die Konzertreise gestaltete sich zu einem Triumph für den bekannten k.u.k. Regimentskapellmeister. Nach Theresienstadt zurückgekehrt, reifte in ihm der Entschluss, seine Verpflichtungen als Regimentskapellmeister zum 01.08.1913 zu lösen, um als freischaffender Künstler ganz nach Berlin zu gehen. Dort gründete er zunächst das Prager Tonkünstler-Orchester und später seinen eigenen Musikverlag. Obgleich er alte Verbindungen, beispielsweise zu Paul Lincke, wieder knüpfte und auch sonst offen aufgenommen wurde, musste er allerdings schnell feststellen, dass es etwas anderes ist, im „bunten Rock des Kaisers“ zu konzertieren, als mit eigenem Orchester sein tägliches Brot verdienen zu müssen in einem Umfeld mit vielen guten, vergleichbaren Orchestern. Der große Durchbruch wollte sich nicht einstellen, zumal das Attentat von Sarajewo eine tiefe Zäsur in Fucíks Berliner Wirken bedeutete. Als er 1916 starb, hatte er längst nicht das erreicht, was unter günstigeren Umständen wohl möglich gewesen wäre. Der bekannte Fucík-Forscher Bohumil Pešek beschreibt diese Situation wie folgt: Wie jeder Militärkapellmeister hatte Fucík in seiner Schublade mehrere fertige oder halbfertige Kompositionen, insbesondere Märsche, um schnell auf irgendwelche unerwarteten (militärischen) Ereignisse reagieren zu können. Der Krieg brachte eine Inflation der Militärmärsche mit sich. Auch Fucík hatte etwas anzubieten. Aber seine Märsche traf das gleiche Schicksal wie die Mehrzahl der anderen Weltkriegskompositionen: bis auf wenig Ausnahmen sind sie unbekannt geblieben. Zu den Märschen aus der Berliner Periode, auf welche dieses Urteil zutrifft, gehört auch der „Einzug der olympischen Meisterringer“, der lange Jahrzehnte völlig unbekannt geblieben war. Erste Skizzen zum Marsch gehen auf das Jahr 1907 zurück, allerdings ohne Titel und ohne Opuszahl. Erstaunlicherweise ist das Stück erst in den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten wieder entdeckt worden. Siegfried Rundel bringt daher in seiner Neuadaption eine Perle zum Leuchten, die zu Unrecht beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Zur Homepage der RUNDEL Julius-Fučík-Edition
www.juliusfucik.de
Siehe auch
Ins Land hinaus
MVSR068-2
Einzug der Olympischen Meisterringer - Neue Kameraden - Bei der Mühle - Ungarns Kinder - Helenenmarsch - Margarethenmarsch - Jázkun-Induló - Leitmeritzer Schützenmarsch - Musik, Musik - Blasmusik macht Laune - Mussinan-Marsch - Ins Land hinaus - ...
Danubia
MVSR2509
In Sarajevo fühlte sich Julius Fucík (1872-1916) als Regimentskapellmeister beim Infanterieregiment Nr. 86 wohl. Erste Kompositionen entstanden, die ihn schnell als einen der ersten Regimentskapellmeister in Österreich-Ungarn auswiesen, ...
Die Regimentskinder
MVSR2368
Als der berühmte Komponist Julius Fučík im Jahre 1897 Kapellmeister im Infanterie-Regiment (IR) Nr. 86 in Sarajveo wurde, lagen wesentliche Lebensabschnitte bereits hinter ihm: die schulische Ausbildung und das Studium am Prager ...
Schneidig vor
MVSR2060
Über Sisak kam Julius Fucík am 01.11.1897 nach Sarajevo, um die Stelle des Regimentskapellmeisters beim Infanterieregiment 86 anzutreten. Fucík wurde hier schnell mit offenen Armen aufgenommen und erlebte seine ersten großen ...
Triglav
MVSR2471
In Sarajevo fühlte sich Julius Fucík (1872-1916) als Regimentskapellmeister beim Infanterieregiment Nr. 86 wohl. Erste Kompositionen entstanden, die ihn schnell als einen der ersten Regimentskapellmeister in Österreich-Ungarn auswiesen, ...