Dass Musik im „Spanischen Stil“ von Nicht-Spaniern geschrieben wird, ist sicherlich nichts Neues: „Capriccio Espagnole“ von Rimski-Korsakow, „Rhapsodie Espagnol“ von Maurice Ravel, „Der Troubadour“ von Giuseppe Verdi, „Iberia“ von Claude Debussy, „Don Quixote“ von Richard Strauss oder die Oper „Carmen“ von George Bizet sind berühmte Beispiele dafür, dass Musik in diesem Stil in den letzten 150 Jahren eine internationale Angelegenheit geworden ist. Auch wichtige und anspruchsvolle Werke für Sinfonische Blasorchester wie Roger Nixons „Fiesta del Pacifico“, Clifton Williams „Symphonic Dance No.3, Fiesta“ und „El Camino Real“ von Alfred Reed sind im charakteristischen spanischen Kolorit gehalten. Mit „Danza Sinfonica“ setzt James Barnes diese Tradition gekonnt fort.
Die ersten 50 Takte umfassen die musikalischen Themen, die in „Danza Sinfonica“ verarbeitet werden. Eröffnet wird das Werk mit einem Solo für Marimbaphon und Fagott, danach blitzt das Hauptthema immer wieder kurz auf, bevor die Paukenklänge langsam im Nichts verschwinden. Eine plötzliche Fanfare des ganzen Orchesters stellt das zweite Hauptthema vor. „Danza Sinfonica“ ist in gewisser Weise rhapsodisch angelegt und teilweise eine Folge von Variationen, aber vor allem ist es Tanzmusik. Die Komposition ist durchzogen von klangvollen solistischen Passagen, strahlenden Ausbrüchen des ganzen Orchesters, überraschenden Harmoniewechseln und einer Vielzahl eindrucksvoller Klangfarben. James Barnes nimmt uns in „Danza Sinfonica“ mit auf eine Reise auf die Iberische Halbinsel und zeigt uns die Welt des klassischen Flamenco.
Danza Sinfonica wurde von der Auburn University Symphonic Band in Auftrag gegeben. Es wurde am 17. April 2004 in Auburn, Alabama, unter der Leitung von Dr. Johnnie Vinson uraufgeführt. Die Osaka Municipal Band hat das Werk im Juni 2004 in Japan uraufgeführt.
- Pflichtstück der Höchststufe (Kategorie 5) für 2010/2011 in Baden-Württemberg -