Blasorchester
Antiche Danze Ed Arie Per Liuto
Info
Nach eher klassizistischen Frühwerken erweiterte sich Respighis Musiksprache nach dem Aufenthalt in Russland. Freie Form, erweiterte Harmonik und eine große Bandbreite im musikalischen Ausdruck bestimmten von nun an die Kompositionen. Nach Piero Santi ordnet man Respighi zusammen mit Ildebrando Pizzetti, Gian Francesco Malipiero und Alfredo Casella der „Generazione dell’ottanta“ (Generation der um 1880 Geborenen) zu. Diese Komponisten traten gegen die Übermacht der veristischen Oper von z. B. Giuseppe Verdi und einen aus ihrer Sicht zu starken Einfluss aus Frankreich und Deutschland auf die italienische Opernkultur ein und forschten in Bibliotheken und Archiven nach Quellen älterer italienischer Musik, die sie dann in ihren Werken zu einer zeitgenössischen Musikkultur, die auch Einflüsse aus ganz Europa einfließen ließ, verarbeiteten. Respighi selbst öffnete sich in seiner Musik z. B. der Bitonalität. Seine Orchesterwerke lassen Einflüsse des französischen Impressionismus erkennen; die Klangsprache von Maurice Ravel war ihm sehr nahe. Doch Respighi war auch ein Vertreter des Klassizismus in Italien. Anders als in Frankreich, wo die Gruppe Les Six eine Neue Einfachheit propagierte, die vor allem die Leichtigkeit der Wiener Klassik wiedererweckte, wendete sich Respighi vor allem der italienischen Musik des Barock und der Renaissance zu, deren Musik er z. T. in ein neues Klanggewand goss (Orchestersuite Gli Uccelli "Die Vögel") oder benutzte, um Werke in stile antico wie z. B. "Antiche danze ed arie per liuto" zu schreiben.