Gustav Holst (1874-1934 ) hatte ebenso wie sein Freund und Kollege, der Komponist Ralph Vaughan Williams, eine große Vorliebe für die reiche Volksmusikkultur der Britischen Inseln, was musikalisch in den Werken "Second Suite" (in F) for Military Band (1922 ) sowie in der "St. Paul's Suite" für Streichorchester zum Ausdruck kommt. Letzteres entstand im Jahre 1913 und wurde speziell für das Schulorchester der St. Paul's Girls' School im Londoner Bezirk Hammersmith komponiert, wo Holst 1905 zum Director of Music ernannt wurde. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Tod im Jahre 1934 bekleiden. Auffallend ist, daß Holst den letzten Teil dieser Suite "Fantasia on the Dargason" später als Finale für die "Second Suite" erneut orchestriert. Die "St. Paul's Suite" eröffnet mit dem ausgelassenen "JIG", einer aus der schottischen und irischen Volksmusik stammenden Tanzform im wechselndem Zweier- und Dreiertakt (meist 6/8 und 9/8), häufig auch "Gigue" genannt.